(안전한 곳, an'jeon'han kot, the save heaven)
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Sonnenuntergang vom Namsan/Seoul Tower mit Blick über Seoul |
Als Expat bedeutet ein Verfahren oft auch das Ende hier. Ausweisungen und Einreiseverbote werden grosszügig erteilt. Eintrichternde Worte von International Office der Uni und einige Präzedenzfälle vergangener Semester zeugen davon ...
Wie selbstverständlich lassen Koreaner alles stehen und liegen. Völlig selbstverständlich. Koffer am Flughafen (sic!), Laptops in den Vorlesungsräumen und Handtasche im Klub. Es bleibt alles, wo es ist. Immer.
Ausser im Wohnheim. Hier beanspruchen einige Studenten gerne mal das Geschirr der common area tagelang für sich. >.<
Wenn mal genügend Zeit ist und Familie Kim auf Reisen geht, hat die Sicherheit im Reiseland grosse Wichtigkeit. Eine Metrofahrt in Paris sei ein echtes Abenteuer, meinte kürzlich eine Koreanerin, "aber ich hatte nachher noch alles."
Das scheint für den Westler etwas irrwitzig. Der laute Norden des Landes (wir glauben hier immer noch an eine friedliche Wiedervereinigung) scheint im Westen viel bedrohlicher. Das reicht bis zu Fragen wie "Willst du nicht früher heimkommen wegen der Situation?" oder "Kannst du denn deinen regulären Flug noch nehmen?".
Für alle die hier leben, hat das beschämend. Es zeugt von wenig Wissen und einem sehr reduzierten Bild des Landes im Westen. Ja, es ist zwar offiziell "Krieg/Waffenstillstand", aber das seit über 60 Jahren. Und wer diese Zeilen gerade auf seinem Samsung oder LG liest, will hoffentlich nicht behaupten, dass Land mit ernsthaften Krieg noch hochtechnologische Güter herstellen und viel exportieren würde (auch wenn das vorletzte Modell eines Herstellers explosiven, nordkoreanischen Charakter hatte ...)
Der laute Norden nimmt viel (mediale) Aufmerksamkeit in Anspruch, zulasten des Wissens über Gesellschaft und Kultur hier. Abseits davon wächst eine starke Wirtschaft und ein extrem gebildetes Land heran. Vielleicht wird Korea auch deshalb "Land der Morgenstille" genannt?
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